Einfälle Nr. 130 | 2. Quartal 2014

Liebe Leserin, lieber Leser – liebe Freunde und Förderer!

Macht Krankheit kreativ? Haben nicht alle großen Künstler leidvolle Erfahrungen gemacht – ist Leid also so etwas wie die Mutter der Kunst? Solche und ähnliche Sätze hören wir oft – aber sie werden davon nicht richtiger. Sicher haben alle Künstler irgendwann mal leidvolle Erfahrungen gemacht; sind mit Krankheit, Tod, Verlusten konfrontiert worden – aber wer ist das nicht? Das gehört nun mal zum Leben dazu – ob wir das wollen oder nicht. Warum also das Thema Krankheit und Kreativität als Schwerpunkt des vorliegenden Heftes? Was ist die Botschaft an unsere Leserinnen und Leser?

Um mit Joseph Beuys zu sprechen: Kunst – oder besser Kreativität – ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass sich etwas verändern kann. Auf Krankheit bezogen heißt das, dass uns nicht unsere Krankheit kreativ macht, sondern dass vielmehr unsere Kreativität dazu beiträgt, dass wir und andere mit unserer Erkrankung – aber auch mit anderen leidvollen Erfahrungen – besser umgehen können; dass wir lernen, diese gut in unser Leben zu integrieren. Lasst uns unsere Kreativität dazu benutzen, unser Leben – und das der Menschen um uns herum – bunter, vielfältiger, und interessanter zu machen!

Kreativ zu sein heißt auch, Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, Schwerpunkte zu verändern. Das bedeutet für mich persönlich, dass ich auf der letzten Mitgliederversammlung nicht mehr für den Vorstand kandidiert habe. Die Gründe dafür habe ich dort dargelegt – und ich war sehr beeindruckt, mit wie viel Verständnis meine Entscheidung aufgenommen wurde. Ich bin sicher, dass der neue Vorstand, der sich in dem vorliegenden Heft vorstellen wird, die Arbeit der letzten Jahre erfolgreich weiterführen wird – und so fällt mir dieser Rollenwechsel nicht so schwer, wie ich anfangs befürchtet hatte.

Das heißt nun nicht, dass ich die DE nicht weiter, wie bisher, tatkräftig unterstütze. Was einfälle betrifft, ändert sich nichts. Nach Absprache mit dem Vorstand bin ich weiterhin im Redaktionsteam verantwortlich – und werde es jetzt hoffentlich schaffen, das einfälle wieder pünktlich erscheint.

Es gäbe noch vieles zu berichten, aber zurück zur Kreativität. Lasst uns unsere Kreativität nutzen, um unser Leben, unsere Umwelt, unsere Gesellschaft in unserem Sinne zu gestalten! Es gibt viel zu tun!

In diesem Sinne

Ihr/Euer Norbert van Kampen

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