Einfälle Nr. 137 | 1. Quartal 2016

Liebe Leserin, lieber Leser – liebe Freunde und Förderer,

einer der Beweggründe, das Thema „ Flucht, Migration und chronische Krankheit“ zum Schwerpunkt dieses Heftes zu machen, war unser Entsetzen darüber, wie derzeit in Teilen der Bevölkerung über Menschen gedacht und gesprochen wird, die entsetzliches hinter sich haben und die ihr Heimatland verlassen mussten, weil sie dort ihres Lebens nicht mehr sicher waren. Ich habe den Eindruck, dass einigen nicht klar zu sein scheint, dass es hier um Menschen geht und die Frage des Umgangs mit Flüchtlingen nicht eine Frage der politischen Ansicht, sondern eine Frage der Menschenrechte ist. Und weil es um Menschen geht, versuchen wir in diesem Heft, Ihnen/Euch diese näher zu bringen – vielleicht trägt das ja ein wenig dazu bei, dass wieder Vernunft in die Diskussion über den Umgang mit Flüchtlingen kommt.

Sicher sind mit der Integration so vieler Menschen auch Probleme verbunden. Wer aber meinen sollte, eine gewisse Partei könne diese lösen, dem sei dringend die Lektüre ihrer Programme empfohlen: Abschaffung der Inklusion, Einführung eines Arbeitsdienstes für Hartz-IV Empfänger, Privatisierung der Arbeitslosenhilfe, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Wiedereinstieg in die Kernenergie – alles mit im Gepäck. Ich denke, eine Alternative sieht anders aus – und die wirklichen Probleme werden mit solchen Programmen nicht gelöst.

Wenn Ihr/Sie dieses Heft in Händen haltet, steht ein wichtiger Termin kurz bevor: Die öffentliche Beratung der Petition zur Reform des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes, die die Epilepsie-Selbsthilfeverbände im vergangenen Jahr eingebracht haben. Wir hoffen sehr, dass der Gesetzgeber hier einlenken wird, damit es in Zukunft wieder möglich sein wird, dass Menschen mit Epilepsie in Deutschland von den Fortschritten der Epilepsietherapie profitieren. Über das Ergebnis werden wir im kommenden Heft (einfälle 138) berichten.

Leider liegen uns wieder mehr Artikel vor, als wir in dieses Heft aufnehmen können. Wir haben deshalb am Ende des Heftes eine Rubrik „Kurzmeldungen“ eingefügt, in der wir kurz auf die Inhalte diese Artikel hinweisen, die wir dann im kommenden Heft veröffentlichen.

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, hat offiziell der Frühling begonnen und Ostern steht vor der Tür. Ich hoffe für uns alle, dass wir Ostern nicht nur die Auferstehung Christi feiern, sondern dass uns noch einmal deutlich wird, was eigentlich unsere Kultur im Kern ausmacht: Die Achtung vor der Würde und die Respektierung der Rechte aller Menschen in unserem Lande.

In diesem Sinne,

Ihr/Euer Norbert van Kampen

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